Manchmal geht es einfach nicht

June 2025
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Wir alle probieren unser Bestes. Egal was wir tun, ob wir dafür bezahlt werden oder nicht, ob wir dafür Anerkennung bekommen oder nicht. Jeder versucht, sich ein gutes Leben zu schaffen, und wenn wir an unsere Grenzen kommen, dann holen wir uns vielleicht Inspiration aus Büchern, Kursen, Internet oder Podcasts und Hilfe von Freund*innen, Therapeut*innen oder Coaches. Je nachdem wie offen wir sind, sind wir bereit, tiefer zu gehen und unsere Muster zu erkennen und bestenfalls zu durchbrechen, oder wir feilen an unseren Verhaltensformen und bemühen uns, hier und da kleine Dinge anders anzugehen.

Nichts davon ist besser als das andere, jeder muss sich seinen eigenen Weg und seinen eigenen Zugang suchen. Oder eben nicht. Aber diejenigen, die suchen, können sich schnell verlieren in der Suche und sich auch hierin verbeißen: in der Selbstverbesserung und Veränderung. In seinem wunderbaren Buch „Das Leben neu entdecken“ schreibt Anthony de Mello:

„Viele Menschen ändern sich nie, weil sie so entschlossen sind, sich zu ändern. Sie sind so entschlossen, dass nie etwas daraus wird. Sie sind so angespannt, machen sich so viele Gedanken, dass alles nur noch schlimmer wird.“

Dann wird Achtsamkeit und bewusste Lebensführung zu einem neuen To-Do und genauso verbissen angegangen wie alles andere. Das muss doch jetzt endlich mal klappen, das mit der Entspannung und dem Loslassen!

Manchmal geht es einfach nicht

Aber die Wahrheit ist: manchmal geht es einfach nicht. Manchmal sind wir einfach zu müde, zu leer, zu erschöpft, zu gefangen im Alltag, zu eingespannt in Verpflichtungen, zu überfordert. Dann bringt es nichts, sich zu zwingen zu meditieren, zu lesen, zu lernen, zu verbessern. Das einzige, was wir dann im Trubel des Alltags machen können, ist atmen. Aber das ist schon enorm viel: atmen und ganz bewusst sein. Einatmen. Ausatmen. Mehr geht gerade nicht. Der Körper ist immer die Basis und die Grundlage. Wenn sonst nichts geht: atmen. Atmen und sich gut um den Körper kümmern. Essen. Trinken. Schlafen. Liegen. Die Augen schließen. Hören. Bewegen, so gut es gerade geht. Atmen. Wann immer wieder ein oder zwei Momente für uns haben in der Hektik des Alltags. Und am Ende des Tages im Frieden damit sein, dass heute sonst nichts an „Weltverbesserung“ oder „Selbstentwicklung“ möglich war.

Manchmal geht es einfach nicht. Dann schauen wir, was morgen bringt.

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